Falsche Entscheidung beim Grenzübertritt, ein paar Stunden Verspätung bei der Mietwagenübernahme, ein unbekanntes Hostel und ein paar sehr freundliche Polizisten …
Start gen Malaysia! Eigentlich sollte es ein ganz entspannter Tag werden. Nach dem Aufstehen ein gutes Frühstück dann rasch über die Grenze nach Johor Bahru, Mietwagen abholen, dann ganz entspannt im Malaysischen Verkehr gen Melaka. Ein paar erschreckte Äußerungen von Kollegen (seid ihr wahnsinnig in Malaysia Auto zu fahren, …) locker zur Seite schiebend, sind wir dann gegen 9:00 los um gegen 13:00 das Auto im 15km entfernten Johor Bahru zu übernehmen. So der Plan!
ABER … es gibt viele Wege von Singapore nach Jahur Bahru. Davon mindestens einen Falschen. Als erfahrene Weltreisende haben wir natürlich kein Taxi (war zwar die dringliche Empfehlung der Rezeption, aber …) genommen, sondern auf die deutlich günstigere Busvariante fokussiert. Waren ja nur ca. 1.1 km vom Hotel bis zur Queen Street. Sollte man mit vollem Gepäck und ca. 35° C mit 100% Luftfeuchtigkeit nicht unterschätzen. Egal, man ist (fühlt sich?) ja noch jung! Abfahrt des Schnellbus haben wir sofort gefunden und uns in die Schlange von bestimmt 100m Länge eingereiht. Innerhalb der nächsten Stunde sind 2 Busse gefahren und wir ca 25m vorgerückt ;=(. Dann tauchte plötzlich ein ordinärer Linienbus mit Fahrtziel „Johor Bahru“ auf. Ein paar Mutige in der Schlange (wir natürlich dabei) eroberten den Bus, der uns für lächerliche SGD $2 pro Person versprach gen Malaysia zu bringen. Das ein Linienbus ca. 2h im Stadtstaat herumfahren kann und uns dann (es war schon gegen 13:30) an einer etwas dubios erscheinenden Grenzstation aus dem Bus wirft („You have to pass the border yourselve, we pick you up on the other side …“) hat uns dann doch etwas überrascht. Aber, es war kein Problem: 10 Minuten später hatten wir Singapore verlassen und der Bus wartete wirklich auf der anderen Seite und brachte uns – zur Immigration nach Malaysia
Leider waren wir nicht die Einzigen, die ins Land wollten. 2 Telefonate (offiziell schloss der Mietwagenfirma um 14:00) und ca. 2 Stunden später war es dann geschafft.
Wir hatten Malaysischen Boden unter den Füßen und es war grade mal 15:30. Interessanterweise endete die Immigration direkt in einem großen Einkaufszentrum. Nach Durchschreiten desselben in voller Länge (Klimaanlage !) und einem kurzen Stück quer durch eine Baustelle – UNSER MIETWAGEM (ein wunderschöner alter, komplett zerbeulter Honda irgendwas). Navi programmiert, rein in den Verkehr – oha, die fahren ja alle auf der verkehrten Seite – und los gen Melaka.
3h später, in der Zwischenzeit dunkel, sind wir am Ziel (zumindest laut GPS):
Mmmmmmmh, eigentlich hatten wir uns das „Hotel The Rucksack Caratel“ doch etwas lebendiger vorgestellt. Die Straße stimmte, aber die richtige Hausnummer war nicht zu finden. Dafür eine hermetisch abgeriegelte Polizeistation. Die Wache am Eingang guckte etwas verstört, aber nachdem wir unser Anliegen deutlich gemacht hatten, verstrickten sich die Beamten in einer intensiven Diskussion und auch wenn noch keiner von dem Hotel gehört hatte, gab es eine wage Hoffnung, dass die Straße auf der anderen Seite des Friedhofs weiterging und da evtl. das Hostel liegt.
Und – RICHTIG!!!!! Gefunden! Ein wirkliches Kleinod mit unglaublich netten Mitarbeitern, super tollen Zimmern, gutem Frühstück, mitten im Zentrum ….. TOPP!!!!
5 Minuten später sitzen wir in einer netten kleinen Bar mit super leckerem Essen und irgendwie begann es sich anzufühlen wie Urlaub …
Den folgenden Tag haben wir Melaka gewidmet. Strikte Planung ist nicht so unsere Stärke. Morgens einfach los und die Atmosphäre auf uns wirken lassen. Trotz gefühlten 100°C sind wir den ganzen Tag durch die Stadt gelaufen und haben uns einfach treiben lassen.
Es gibt wunderschöne Ecken und die Stadt ist nicht umsonst
Jonker Street, Melaka River, Sultanspalast, St. Paul’s Church, Clocktower, … alles nett und man sollte schon mal vorbeischauen. Besonders, aus unserer Sicht, die Ruhe auf bei der St. Paul’s auf dem entsprechenden Hügel war super! Und die Ruinen mit vielen niederländischen Inschriften hatten es nicht nur uns angetan.
Viel schöner allerdings all die kleinen Sehenswürdigkeit auf und abseits der touristischen Hauptrouten!
Man kann eigentlich nur empfehlen durch die Stadt „zu schlendern“ und sich ein wenig treiben zu lassen. Natürlich ist der Garten im Sultanspalast und auch der Palast selbst nett anzuschauen, aber die Streetart, das Essen, die Atmosphäre am Fluss und das bevorzugt später am Abend ist einfach nur toll!
Absoluter Muss ist der Genuss einer pürierten ganzen Melone als kleine Erfrischung im Gehen. Melone aussuchen, dem netten Herrn hinter dem Tresen geben. Selbiger bohrt ein Loch in die Melone püriert das Fruchtfleisch mit einem Mixer, Strohhalm rein und Mmmmmmmmh!